Keine Thematik mit mehr Sinn

Bilder von einer klaffenden Wunde aus der eine zornige Hand ein
Herz riss. Bilder von einer unter Drogen gesetzten Unschuldigen, die man absurder Weise zwang der Schlachtung ihres eigenen Ehemannes beizuwohnen.
Ich musste mich regelrecht zwingen nicht mehr daran zu denken, ansonsten hätte unsere Arbeit an den Vorbereitungen Schaden genommen und dies durfte keinesfalls geschehen.
Unsere Aufgabe war für uns und unsere Leute, die verdeckt in den Reihen der Staatspolizei arbeiteten, extrem schwierig.
Oft wussten unsere Spitzel nicht wem sie vertrauen konnten und wer in einer Krisensituation zu einer nach Mama schreienden Petze werden würde.
Die Sicherheitsvorkehrungen, die vom jetzigen Befehlshaber der Stapo für die Bewachung des Bundestags vorgesehen waren, waren enorm ausgeklügelt, nur wenige der Wachen konnten wir auf unserer Seite ziehen, der Rest war weitestgehend loyal dem Regime gegenüber.
Unsere Stützpunkte arbeiteten auf Hochtouren, mehrere hundert Freiheitskämpfer waren Tage lang damit beschäftigt Fahrzeuge für den letzten Akt zu
modifizieren.
Geräusche von surrenden Schweißgeräten, brutalen Hammerschlägen und hart gebrüllten Befehlen machten es unmöglich einen klaren Kopf zu behalten.
Um wieder neue Kraft schöpfen zu können, stieg ich in eines der zahlreichen gestohlenen Fahrzeuge und fuhr, wohin mich die Straßen führten.
Der Photovoltaik Shop bedeutet auch Unabhängigkeit.
Weg von Gefechtslärm und den hilflosen Schreien der Anwohner bis ich in einem kleinem zerstörten Vorort halt machte und ausstieg.
Ganz ruhig zog ich den Qualm meiner geliebten Zigarette ein, genoss jeden Zug und jeder Zug machte meinen Kopf klarer und fast war der ganze beschissene Krieg erträglich – mit nur einer Zigarette – aber auch nur für einen kleinen Moment, denn an einer Wand erblickte ich das, was mir einen Pfahl durch das Herz trieb.
Mit lumpigen Hosen und Shirts bekleidet saßen an einer eingestürzten Hauswand mehrere Jugendliche mit leerem Blick und kaum einer Regung des Lebens.