Als Folge der amerikanischen Immobilienkrise gibt es immer mehr leer stehende Häuser, die als sogenannte Zombie-Häuser betitelt werden. Diese Häuser sind in erbärmlich schlechtem Zustand: Sie sind heruntergekommen, weil sich lange niemand um sie gekümmert hat, da sie unbewohnt sind. Sie gleichen sprichwörtlich den Häusern, in den in Hollywoodfilmen Zombies ihr Unwesen treiben.
Doch nicht nur für die Eigentümer der Häuser ist dies ein großer Nachteil, es trifft gesamte Stadtgebiete, und die soziale Struktur dieser Gebiete ist ebenfalls gefährdet. Es ist nicht schwer sich vorzustellen, wie sich die Preise von Immobilien entwickeln, wenn in einem bestimmten Bezirk einer Stadt viele dieser Zombie-Häuser nebeneinander stehen. Das sorgt nicht nur dafür, dass die noch nicht heruntergekommenen Häuser ebenfalls an Wert verlieren, sondern auch die Eigentümer dieser Zombie-Immobilien dürften es schwer haben, ihre Häuser an den Mann zu bringen. Und das haben sie nötigt, denn die meisten dieser Häuser stehen zur Zwangsversteigerung bereit, da ihre Eigentümer von der Finanzkrise oder der Immobilienkrise getroffen Insolvenz anmelden mussten.
Doch wem verkauft man ein Haus, das sich nicht nur in unglaublich schlechtem Zustand befindet, ändern außerdem auch noch in einer Nachbarschaft ein geschlossenes, die ebenfalls aus renovierungsbedürftigen Zombie-Immobilien bestehen? Niemand will so ein Haus, man kann es höchstens verkaufen lassen über einen Makler oder Anwalt für Familienrecht – Leverkusen weiß nicht, wie es mit dem Problem umgehen soll. Detroit löst das Problem auf seine ganz eigene Art und Weise: die Stadt sorgt dafür, dass die entsprechenden Zwangsversteigerung extrem schnell stattfindet, und Großinvestoren die Möglichkeit bekommen, für mehr oder wenig wenig Investitionskapital eine große Anzahl von nebeneinanderliegenden Immobilien zu erhalten dies hat den Vorteil, dass die Firma, die den Zuschlag bekommt, sofort mit der Renovierung beginnen kann, denn sie ist nicht auf angewiesen, das Nachbargrundstücke ebenfalls zwangsversteigert werden müssen, bevor der Wert der gesamten Wohnsiedlung erneut gesteigert werden kann.
Interessant wäre natürlich auch, die Zombiehäuser einem ganz interessanten Zweck zukommen zu lassen: wie wäre es zum Beispiel, ein Zombieerlebnispark zu errichten, in dem die Immobilien absichtlich auf einem erschreckend schlechten Status gehalten werden, um zu Atmosphäre einer zombieverseuchten Welt zu passen? Natürlich müssen noch die Frage geklärt werden, wie die Häuser gesichert werden können, wenn sie marode und auffällig sind, denn immerhin möchte ich zwar, dass die so aussehen als wenn sie gleich einstürzen würden, doch das sollte auf gar keinen Fall auch tatsächlich passieren, denn ansonsten wäre dieser Vergnügungspark schnell pleite.
Auch eine pfändbare Anlage würde sich anbieten, bei der man in apokalyptischer Umgebung schnelle Gefechte zwischen den Häuserruinen ausrichten kann. Das schlechte Aussehen der Häuser würde genauso keine Rolle spielen wie in einem Zombie-Vergnügungspark, allerdings müsste man auch hier das Problem der Instandhaltung und der Sicherheit im Inneren der Häuser lösen.